
Pilgerfahrt nach Lourdes 2006
"Wunder"-barer Rückblick
Lourdes ist der weltweit meistbesuchte katholische
Wallfahrtsort.
Die
Stadt liegt in Südwestfrankreich in der Nähe der spanischen Grenze, 2003
lebten dort 15.000 Einwohner. Zwischen 11. Februar und 16. Juli 1858 ist
dem Mädchen Bernadette Soubirous an der Grotte von Massabielle beim
Fluss Gave du Pau 18-mal die Gottesmutter erschienen. Bereits 1862
wurden die Erscheinungen durch die Kirche offiziell anerkannt. Seither
pilgern jährlich Hunderttausende aus der ganzen Welt nach Lourdes, mit
rund sechs Millionen Übernacht-ungen jährlich zählt diese Stadt nach
Paris die zweitmeisten Übernachtungen in Frankreich.
St. Vitus mit dabei....
Vom 14. bis 19. Juli 2006
fand unter der Geist-lichen Führung des Abtes des Stiftes Schlierbach,
Altmann Hofinger OCist, die 159. Pilgerfahrt des Österreichischen
Marianischen Lourdeskomitees statt. Unter den 239 Pilgern befand sich
auch eine Gruppe aus den Pfarren Klosterneuburgs.
Für
die Klosterneuburger
Teilnehmer
erfüllte sich damit ein persönlicher
Traum.
Im Gebet dankten sie für alle Gnade und verließen den Ort in der
Hoffnung, die Fürbitte und Hilfe der Gottesmutter im eigenen Leben auch
weiterhin zu erfahren. Jedenfalls waren es einige andächtige Momente,
die noch lange in Erinnerung blieben. Zur Grotte gehen tagtäg-lich
unzählige Gesunde und Kranke, um am Erscheinungsort zu beten.
Eucharistische Anbetung:
im Anbetungszelt und in der Kapelle herrschte, trotz der
vielen Gläubigen, Stille. Die Anbetung bietet die Möglichkeit zur
persönlichen Begegnung mit Jesus Christus im Altarsakrament.
Lichterprozession:
Es gibt sie seit 1872. Währenddessen wird der Rosenkranz
in den verschiedensten Sprachen gebetet. Es wird auch singend
meditiert, um das Leben Christi zu unserem Heil zu betrachten.
„Peace", kein
Streit:
Die Kommunikation der vielen Menschen verläuft anders als daheim.
Eintracht prägt das Leben der Pilger.
Fröhlichkeit und Zuversicht:
Trotz Behinderung, Krankheit und Leid sind die vielen Menschen, Gesunde
und Kranke, voll Zuversicht unterwegs. Gestärkt und innerlich
aufgerichtet gehen sie ihren eigenen Weg weiter
Bei den verschiedenen Gottesdiensten in Lourdes, kann das Gotteshaus
weitere katholische Werte erfahren. „Katholisch“ sein, bezeichnet ja
keine Einschränkung auf eine bestimmte Konfession. Sie gibt sich
vielmehr „Welt- umfassend".
Pfarrer
Reinhard Schandl, 2. v. links,
Marianne Irmler, li, betreut Frau Hilde Feurer, B-Mitte.
Die
"wunder"-bare Heilung
Als
wäre es schon zum Prinzip geworden- werden die meisten, der beinahe
täglich von den Pilgern erlebten Wunder, nicht preisge-geben. Zu sehr
werden die offiziellen Über-prüfungen und notwendigen medizinischen
Nachweise zur Qual für die vielen geheilten, gebesserten und nachhaltig
im Glauben gestärkten Menschen, die eine wundersame Erfüllung empfunden
und erhalten haben.
Und als ob da die angebetete und tief verehrte Gnadenmutter auch gar
nicht mitspielen wollte, geschehen immer wieder Wunder- einfach so!?
Anders die "gesteuerten" Wunder;
die vorzubereiten sind. Wo bei den Menschen vorher ärztliche
Untersuchungen vorgenommen werden, gezielt in Lourdes Heilung erbeten
wird, nach Eintreten unglaublicher Erleichterung und Freude, sich bei
der Rückkunft von der Pilgerreise wieder den ärztlichen Untersuchungen
stellen, die Prozedur einer kirchlichen Anerkennung über sich ergehen
lassen- die dann meist nicht stattfindet und so die glücklichen Menschen
nur frustriert, sind als Vorgangsweise zu erkennen, denen die wahren
Gläubigen nichts abgewinnen können.
Und ein so bezeichnetes "plötzliches" Wunder ist dagegen eher ein nicht
gesteuertes, unvor-bereitetes, sondern ein schlagartig eintretendes
Ereignis. Insbesondere aber ist es etwas ganz persönliches, das so
gesehen mit den Mitmenschen nicht geteilt werden muss und auch nicht
soll. Während die wenigen "offiziellen Wunder" im Wesentlichen wiederum
nur dazu dienen, die allgemeine Glaubenslage zu verbessern.
Die Teilnehmerin der Pfarre St. Vitus, Frau Marianne I.,
war nicht nur in
großer Erwartung und Freude auf diese Reise. Sie nahm sich auch rührend
einer an den Rollstuhl gefesselten Dame an, die sie täglich zur Bitt-
und Dank-Prozession, genauso wie zu allen Glaubensstätten führte.
Nichts ahnend, das sich irgendetwas Unvorhergesehenes ereignen könnte,
begab sich Marianne mit anderen Teilnehmern, gleich am ersten Tag zum
Trink- und Wasserbrunnen bei der Grotte mit Gnadenbild, um ihren Durst
zu stillen. Mangels eines Trinkbechers beugte sich Frau Marianne zum
fließenden Wasser um mit dem Mund vom Wasserstrahl zu trinken.
Da passierte etwas Unglaubliches. Das Wasser floss nicht in ihren Mund,
sondern ungewollt in die rechte Nasenöffnung und rann in der Nase hoch.
Darauf verspürte die Pilgerin einen furchtbaren Schmerz im Kopf,
insbesondere über dem rechten Auge, dort wo ihr fünf Jahre vorher ein
Tumor entfernt wurde. Dieser dürfte sich inzwischen wieder nachgebildet
haben. Die Dame hatte nämlich des Öfteren an dieser Stelle Schmerzen und
das Auge konnte sie, wie vor der Operation, wieder nicht richtig öffnen.
Nach kurzer Zeit ließ der Schmerz nach, den das durch die Nase
eingedrungene Wasser verursachte, und ein befreiendes Gefühl
durchströmte den Kopf, der ab da, wieder völlig schmerzfrei war. Und das
rechte Auge war unbeeinflusst von möglichen "Gewächsen", klar und offen,
so wie das immer gesunde linke Auge.
Gleich konnte sie das alles gar nicht realisieren. Erst im laufe des
Pilgeraufenthaltes wurde ihr immer deutlicher bewusst- sie dürfte durch
die Fürbitten von Bernadette bei der Hl. Maria, eine wundersame und
heilende Besserung ihres Leidens erfahren haben...
H.Irmler
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