Nach scharfer Kritik des türkischen
Botschafters in Wien an der
Foto: © 2010 AFP österreichischen Einwanderungspolitik droht ein diplomatischer Eklat. Der Botschafter sagte in einem Interview: "Sie müssen mit anderen leben lernen. Was ist Österreichs Problem?" |
Nach scharfer Kritik des
türkischen Botschafters in Wien an der
österreichischen Einwanderungspolitik droht ein
diplomatischer Eklat. In einem Interview kritisierte
der türkische Botschafter, Kadri Ecvet Tezcan, die
Haltung der Österreicher zu Einwanderern. "Sie
müssen mit anderen leben lernen. Was ist Österreichs
Problem?", sagte Tezcan der österreichischen Zeitung
"Die Presse". Weiter sagte er:
"Wenn Türken sich um eine Wohnung in Wien bewerben, werden sie immer in das selbe Viertel verwiesen. Und dennoch wird ihnen vorgeworfen, Ghettos zu bilden." Ein Sprecher des österreichischen Außenministers Michael Spindelegger sagte am Dienstag, Tezcan werde in das Ministerium einbestellt werden. Spindelegger werde zudem mit seinem türkischen Kollegen Ahmet Davutoglu telefonieren. In einer ersten Reaktion nannte Vizekanzler Josef Pröll die Äußerungen "völlig unangemessen und inakzeptabel". In dem Interview rief Tezcan die österreichische Innenministerin Maria Fekter auf, sich aus Integrationsfragen herauszuhalten. Fekter war in den vergangenen Wochen wegen der Abschiebung von Asylbewerbern durch die Polizei in die Kritik geraten. Mit Verweis auf den Erfolg der rechtspopulistischen Freiheitlichen Partei (FPÖ) bei den Kommunalwahlen vergangenen Monat, fragte Tezcan, warum sich die Immigranten integrieren sollten, wenn sie nicht willkommen seien.
Autor: Wien (AFP)
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