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Heute
- www.heute.at
Di., 8.5.18/ Nr.: 2999 - Seite 2
USA: Hirntoter Bub (13) erwacht aus dem Koma
Trenton
Mc Kinley (13) war nach einem Unfall Hirntot. Ihm sollten
Organe entnommen werden:
"Ich bin
Gott begegnet",
waren seine ersten Worte
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nachdem er
plötzlich zu sich kam- und in der Folge gesund wurde... |
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Kann Wasser bergauf fließen?
Unglaubliche Behauptungen und die Schwierigkeit, diese
zu widerlegen
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Sind die Naturgesetze an allen
Orten und zu jeder Zeit gültig, oder gilt auch hier,
im Bereich des exakten Messens und Prüfens, der
Grundsatz, nach dem bekanntlich Ausnahmen die Regel
bestätigen? Ein Stein fällt zu Boden. Wasser fließt
bergab.
Das kann gar nicht anders sein, denn die Schwerkraft,
die Gravitation, ist überall auf
der Erde vorhanden, und sie übt auf alles eine
Anziehungskraft aus, was Masse hat.
Das haben schon Galilei, Newton und Kepler erkannt und
formuliert. Ohne Schwerkraft
würde unsere Welt nicht existieren, sie würde sich in
alle ihre Bestandteile auflösen.
Als vierte der uns in der Natur bekannten Grundkräfte
ist sie die schwächste und zugleich die mächtigste,
die am weitesten in den Raum hineinreicht.
Sie ist auch die beständigste aller
Grundkräfte. Sie kann nicht durch andere Kräfte
beeinflusst oder aufgehoben werden. Und sie ist zugleich
die rätselhafteste aller Naturkräfte. Sie ist da, sie
ist spürbar. Doch bis heute steht eine physikalische
Theorie aus, die sie erklären, die sie eingliedern kann
in das mathematische Zusammenspiel aller Naturkräfte. |
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Sollte es Ausnahmen geben in
diesem fundamentalen Bereich, wo alles, was Masse ist,
zu Boden gezogen wird? Was wäre, wenn das Wasser
plötzlich bergauf fließen würde statt wie sonst allein
bergab? Sollte es nur eine Ausnahme geben, hier
im elementarsten Bereich der Kräfte, durch die die Welt
im Innersten zusammengehalten wird, so würden die
Grundfesten des Universums ins Wanken geraten. |
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Zumindest die religiöse
Überlieferung kennt solche Ausnahmen. Jesus soll
bekanntlich der Schwerkraft getrotzt haben und zu Fuß
über das Wasser gelaufen sein:
"Jesus bedrängte die
Jünger, in das Schiff zu steigen und das jenseitige Ufer
zu erreichen, bis er das Volk gehen ließ. Und als er das
Volk gehen gelassen hatte, stieg er allein einen Berg
hinauf, um zu beten. Als es Abend geworden war, war er
allein dort. Das Schiff aber
war schon viele Stadien vom Land entfernt, und es wurde
bedrängt von den Wellen, denn der Wind war entgegengesetzt. Aber zur vierten
Nachtwache kam Jesus zu ihnen, indem er auf dem Meer
umherging.
Als die Jünger ihn
sahen, wie er auf dem Meer umherging, gerieten sie in
Schrecken, und sie sagten, dass es ein Gespenst ist, und
sie schrien vor Furcht. Doch sogleich redete Jesus zu
ihnen und sprach: Habt guten Mut,
ich bin es, fürchtet euch nicht!" (Mt. 14,22-27)
Einmal der Erdenschwere entrinnen, leicht wie
eine Feder alles abschütteln, was einen
zu Boden zieht, das ist schon häufig Wunschbild
religiöser Phantasie gewesen: |
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Von Joseph von Copertino,
einem italienischen Mönch des 1 7. Jahrhunderts, wurde
erzählt, er habe sich - ähnlich wie Philippus in der
Apostelgeschichte des Lukas - nach Belieben in die Luft
erheben können, und nicht nur das, er habe dabei auch
Gepäck und Passagiere befördern können. Einmal erhob
sich der Mönch sogar vor dem Herzog
Friedrich von Braunschweig-Lüneburg in die Luft, und der
misstrauische Lutheraner wurde gezwungen, das Wunder
anzuerkennen.
Aber nicht nur Personen entziehen sich der Schwerkraft,
will man den Legenden Glauben schenken, sondern - es
wird noch kurioser - auch Gegenstände scheinen sich dem
Drang zu
widersetzen, der Erdenschwere gehorsam zu sein. Im 1
7. Jahrhundert besuchte der französische Arzt Jacques
Poncet das Kloster Bizan in Äthiopien und gab
hinterher eine erstaunliche Beobachtung zu Protokoll:
"Ganz dicht neben der Epistelseite des Altars schwebte in der Höhe eines
erwachsenen Mannes ein vier Fuß langer, runder und
ziemlich dicker Stab.Da ich argwöhnte, es könnte
irgendein unsichtbarer Trick im Spiele sein, erbat und
erhielt ich vom Abt die Erlaubnis,
mich ganz nach meinem Belieben von der Wahrheit des
Unglaublichen zu überzeugen.
Ich führte mit der Hand einen anderen Stock oberhalb und
unterhalb und nach allen Seiten um den Wunderstab herum
und stellte fest: Es gab nicht den geringsten Zweifel,
dass der Stab wirklich frei in der Luft schwebte.
Da ich keine natürliche Ursache für
eine so wundersame Erscheinung entdeckte, konnte ich
mich von meinem Erstaunen kaum erholen."
Das erinnert an die
Weltausstellung 1893 in Chicago, auf der
der Physiker Nikola Tesla den staunenden
Besuchern ein fliegendes Ei vorführte, das
über einem Kissen schwebte und sich dabei drehte. Aber
das ging nun wahrhaft mit
rechten Dingen zu, denn das Ei wurde von den
magnetischen Kräften eines elektrischen Drehfeldes in
der Luft gehalten. |
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Schwerkraftumkehr - ja oder nein? |
Die Berichte, die hier bisher
vorgestellt wurden, haben allesamt den Nachteil, dass
sich ihr Wahrheitsgehalt nicht mehr nachprüfen lässt.
Joseph von Copertino, der fliegende Mönch, ist tot.
Und der fliegende Stab von Bizan ist auf
unerklärliche Weise verschwunden, nachdem er über zwei
Jahrhunderte staunende Betrachter in Verblüffung
versetzt hatte. Doch Berichte über angeblich
unerklärbare Schwerkraftphänomene sind deshalb in der
Gegenwart noch lange nicht verstummt. Solche Berichte
betreffen heute nicht nur einzelne Personen oder
Gegenstände, sondern gleich ganze
Landschaftsformationen: |
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In einem neueren Buch des
Journalisten und Sachbuchautors Viktor Farkas
über unerklärliche Phänomene jenseits des Begreifens
wird berichtet: "Schon wenn man sich
dem berühmten
Oregon Strudel am Strand des Sardine Creek nähert,
merkt man deutlich, dass hier nicht alles so ist, wie es
sein sollte. Pferde beginnen zu scheuen, Vögel wechseln
abrupt die Flugrichtung, und Bäume zeigen einen
absonderlichen Neigungswinkel.
Der Strudel selbst ist eine annähernd
runde Zone mit einem Durchmesser von ca.
55 Metern, die in einem 90-Tage-Intervall leicht
schwankt. Im Inneren dieses Zirkels ruht eine alte
Holzhütte, die vor hundert Jahren als Münzprüfbüro
diente. Der Einfluss des Strudels
war jedoch so störend, dass sie 1890 aufgegeben wurde.
Damals stand sie noch hügel- aufwärts, glitt aber im
Lauf der Zeit mit einem Teil des Erdreichs unaufhaltsam
in den Sog des Strudels. Dort steht sie heute noch, von
seltsamen Kräften verzerrt und verdreht. Betritt man
sie, befindet man sich "in einer Welt, wo andere
Naturgesetze zu gelten scheinen.
Man fühlt sich zur Erde gezogen, als sei die Gravitation
plötzlich stärker geworden. Ganz automatisch nimmt man
eine schräge Körperhaltung in Richtung des
Strudelzentrums ein, um den Schwerkraftsog
auszugleichen.
Lehnt man sich in
die Gegenrichtung, fühlt man, wie das Zerren
unsichtbarer Hände noch mehr zunimmt. Zigarettenrauch
beginnt sich
spiralförmig zu drehen. Runde Gegenstände rollen - je
nachdem wo man sie plaziert - aufwärts oder auf einer
ebenen Fläche vorwärts, in Richtung auf den Mittelpunkt
des
Strudels. In die Luft geworfene Papierschnipsel spiralen
in der Luft wie der Zigarettenrauch. Es ist extrem
unheimlich und daher klarerweise eine
Touristenattraktion. Was es sonst ist, weiß niemand." |
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Das sind die Erfahrungen, die
jeder Besucher auch heute noch dort sammeln kann.
Gibt es dafür physikalische Erklärungen? Scheinbar
nicht. Es gibt keine noch so schwere mineralogische
Gesteinsbeschaffenheit, die solch eine Störung des
irdischen Gravitationsfeldes hervorrufen könnte. Denkbar
wäre die Anwesenheit besonderer Massekonzentrationen,
deren Eigenanziehungskraft das Schwerefeld der Erde zu
beeinflussen vermag, ähnlich wie das Schwerefeld des
Mondes in viel größerem Maßstab verantwortlich ist für
das seltsame Phänomen der Gezeiten an den Küsten der
Weltmeere. Wären solche Massekonzentrationen nach
neuesten physikalischen Theorien über die Entstehung des
Universums denkbar, auch wenn es sich dabei um eine
unsichtbare Form von superschwerer Materie handeln
würde? |
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Dort jedenfalls, am
Oregon-Strudel, wurde nach Ursachen für dieses
Schwerephänomen geforscht. Farkas schreibt: "Die
Wissenschaft musste kapitulieren, allerdings nicht
kampflos. Man maß, registrierte, spektroskopierte,
untersuchte und experimentierte. Ergebnis: null.
Elektromagnetische Felder waren irgendwie im Spiel, aber
das erklärte nicht den Einfluss
auf jede Materie.
Welche Kraft dafür '.
verantwortlich ist, dass sich Golfschläger, Besen,
Stöcke etc. in einem Neigungswinkel von 10 Grad im
Gleichgewicht befinden, dass ein
15 Kilo schwerer Stahlball an seiner Kette schräg
herunterhing und nur mit Mühe aus der Richtung zum
Zentrum des Strudels gezogen werden konnte, entzog sich
ebenso jeder Vorstellung wie die Frage, wieso
Lichtmesser und Kompasse innerhalb des Strudels
verrückt spielen. Es entzieht sich auch heute noch jeder
Vorstellung. Sicher ist nur, dass
die Naturgesetze an diesem seltsamen Ort ein wenig
anders sind. Der Oregon Strudel hat fünfundvierzig
Meilen entfernt, in Camp Burch, Colorado, einen kleinen
Bruder. Auch dort agieren seltsame Gravitationskräfte.
Allerdings nicht so ausgeprägt wie in Oregon.
Und in New Brunswick, Kanada, ist der
Magnetic Hill ein Thema, - wo Autofahrer im
Leerlauf bergauf und mit Gas bergab fahren. Solche
Bocksprünge der Natur sind zwar
bizarr, gelegentlich auch unheimlich, aber nicht
wirklich Schreck erregend." |
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Das muss einem doch den Boden
unter den Füßen wegziehen, wenn das alles wahr sein
sollte. Es scheint sie also doch zu geben, die berühmten
Ausnahmen von der Regel, unnormale Abweichungen vom
Normalen. Doch um es gleich vorwegzunehmen: Es sollte
sich am Ende zeigen, dass auch hier alles mit rechten
Dingen zuging. Aber bis dahin war
es noch ein langer Weg des Recherchierens. Über jene
hier nur kurz erwähnte Schwerkraftanomalie des Magnetic
Hill in Kanada konnte ich in einem anderen Buch näheres
erfahren.
Andrew Tomas schreibt dazu:
"Eines der spektakulärsten Beispiele ist
der Magnetic Hill in der Nähe von Moncton,
New Brunswick, Kanada, wo
Autos ohne Motorkraft bergauf fahren. Die Schwerkraft
kehrt ihr Gesetz am Fuß des Hügels um, und sobald die
Fahrer die Zündung ausschalten und den Fuß von der
Bremse nehmen, werden ihre Wagen durch eine unsichtbare
Kraft bergauf gezogen. |
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Auch hier versagen, wie berichtet,
die herkömmlichen Erklärungs-Möglichkeiten
der Physik: "Im allgemeinen wird angenommen, dass eine
Konzentration magnetischen Eisens in großer Tiefe für
diese Erscheinung der Schwerkraft verantwortlich ist.
Jedoch
zieht ein Magnet oder ein stark magnetischer Magnetit
angeblich nur Metall an.
Aber der Magnet des Magnetic
Hill beeinflusst nicht ausschließlich metallische
Gegenstände, sondern auch andere - einen Holzstock oder
einen Gummiball zum Beispiel. Unter bestimmten
Bedingungen kann an manchen Stellen sogar das Wasser
bergauf fließen!
Diese Kraft
wirkt sich auch auf Menschen aus, und es gibt viele
Zeugen, die ihren ungewöhnlichen Einfluss bestätigen.
„Dort ist etwas im Boden. Man fühlt es in seinen
Knochen.
Es überläuft einen ein Frösteln. Man wird dabei fast
schwindlig', schreibt ein Tourist." Ein ähnliches
Phänomen wie beim Oregon-Strudel, nur nicht räumlich so
eng begrenzt wie dort. Eine unbekannte Form von Materie
müsste, wenn es eine physikalische Erklärung für diese
Phänomene geben soll, dafür verantwortlich sein. |
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Augenzeugen und Augentäuschung |
Gerade als ich in meinen Überlegungen
so weit gekommen war, wurde ich auf eine Fernsehsendung
aufmerksam gemacht, in der es auch um
Gravitationsanomalien gehen sollte: Anfang November 1992
wurde in einer Sendereihe des Privatfernsehens mit
Rainer Holbe über Esoterik ein Filmbeitrag aus
Italien ausgestrahlt. Ungefähr 30 km südöstlich
von Rom auf der
Via dei Laghi, in der Nähe des Ortes
Rocca di Papa, gibt es einen Straßenabschnitt, wo die
Gesetze der Schwerkraft auf dem Kopf stehen. Im Film
wurde gezeigt, wie Wasser bergauf fließt, Autos und
Fahrräder von selbst bergauf rollen.
Eine auf die Straße gelegte Wasserwaage zeigte dort, wo
eine Steigung zu erwarten
wäre, ein Gefälle an. |
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Der zu diesem Phänomen befragter
Diplom-Geologe, Dr. Johannes Fiebag, erklärte
im Film: „Wenn die Wasserwaage zeigt, dass wir dort
hinten eine Steigung statt eines Gefälles haben, dann
könnte es sich um eine optische Täuschung handeln. Oder
aber wir haben es tatsächlich mit einem unerklärten
Gravitationsphänomen zu tun, das natürlich
dann auch die Wasserwaage verfälscht. Letztlich ist das
im Moment schwer zu entscheiden, und im Moment stehen
wir hier vor einem Rätsel." |
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Der Film wirkte zunächst sehr
überzeugend. Doch ein Film im Fernsehen wird nur
zweidimensional übertragen, und wo ein dreidimensionales
Bild auf zwei Dimensionen in der Abbildung verringert
wird, sieht ein Gefälle genauso aus wie eine Steigung.
Leben wir tatsächlich in einer Welt, in der Steine nicht
nur bergab, sondern auch bergauf rollen können? In der Wasser auf der einen Seite
des Berges bergauf fließt, um dann, auf der anderen
Seite, bergab zu fließen, oder vielleicht auch bergauf,
oder einfach verschwindet - auf was kann man sich in
dieser Welt denn noch verlassen, wenn auch sie, die
beständigste, die zuverlässigste, die Erdenschwere,
nicht mehr zuverlässig ist? Zwei Monate später traf ich
auf einer Tagung einen Pfarrer aus einem Bergwerksort am
Harz, der auf einer Gemeindefahrt nach Neapel und
Florenz im Sommer 1992 an jenem Stück der
Via dei Laghi hielt, wo das Wasser bergauf floss:
"Der Busfahrer hielt am Fuße des Hügels an und legte
den Leerlauf ein".
Zuerst langsam, dann allmählich kam der Reisebus ins
Rollen und rollte mit über
30 Personen wieder bergauf. Es war ein Polizist und ein
Ingenieur dabei, die das
bestätigen können. Da war kein Trick dabei."
Der erste Augenzeuge, der die Wirklichkeit des Phänomens
bezeugen konnte.
Nun war mein Interesse nicht mehr zu bremsen. Ich wollte
selbst sehen, was ich bis jetzt
nur vom Hörensagen kannte. Doch bevor ich
mich auf den
Weg machen wollte, entschied ich mich, erst alle
Fachleute anzuschreiben, die mir Auskunft geben konnten,
was für Erklärungsmöglichkeiten hier in Frage kämen.
Ich schrieb an zwei geophysikalische Institute in
Italien, an zwei Institute an der amerikanischen
Westküste und an zwei Institute in Kanada. Ich bekam
bisher vier Rückmeldungen.
Auf meine
Anfrage in Sachen des Magnetic Hill
erhielt ich vom »Geological Survey of Canada« in
Ottawa folgende Antwort:
"Beim Magnetic Hill nahe Moncton handelt es sich um eine
sehr wirkungsvolle optische Täuschung, eine große
Touristenattraktion. Ich kenne keine ernstzunehmenden
Abhandlungen darüber, die etwas anderes behaupten. Ich
glaube, es gibt ein ähnliches Phänomen in Ayrshire,
Schottland, auch eine optische Täuschung. Ihr ergebener
R. A. Gibb, Direktor." |
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Dasselbe trifft auch für die im
Fernsehen gezeigte Gravitationsanomalie
bei Rocca di Papa in Italien zu.
Das bestätigten mir
zwei italienische Geophysiker aus Rom und Mailand.
Und die geologische Erkundungsabteilung
des amerikanischen Innenministeriums antwortete auf
meine Anfrage, ob es natürliche Erklärungen für die
beobachteten Phänomene am Oregon-Strudel gibt: "Die
meisten angesehenen Wissenschaftler meinen, dass diese
Touristenattraktion durch eine überraschende
Wahrnehmungstäuschung zustande kommt, durch die
Touristen angezogen und fasziniert werden. Wenn die
Wände eines Gebäudes nicht vertikal und sein Fußboden
nicht gerade sind, obwohl die Besucher glauben,
dass das Gebäude korrekt gebaut ist, ist die
Öffentlichkeit eher geneigt zu glauben, dass die
Schwerkraft an dieser Stelle anomal
sei als zu denken, das Gebäude befände sich in einer
Schieflage. Es gibt dort keine ungewöhnlichen
Schwerkraftanomalien, die durch die Geologie dieser
Gegend bedingt wären oder ähnliche
Touristenattraktionen, die auf derselben psychologischen
Wahrnehmungstäuschung aufbauen.
Touristen werden
trotzdem durch solche Erfahrungen fasziniert.
Der Erdrutsch dort mag teilweise verantwortlich
sein für die ungewöhnliche Schieflage des alten
Münzprüfbüros und der Bäume an diesem Ort. Vielen Dank
für Ihr Interesse an der geophysikalischen Forschung der
USA, Ihr ergebener Mark Bonito."
Die scheinbaren Gravitationsanomalien hatten
psychologische und keine physikalischen Ursachen. Das
war des Rätsels Lösung. Die Leute sehen das Wasser
bergauf fließen,
weil sie glauben, dass es bergauf fließt, obwohl sie auf
einem Gefälle stehen. Es ist dieser Glaube, durch
landschaftliche und gegenständliche Illusionen genährt,
der die Leute in die
Irre führt. Hier zeigt sich, was die
Wahrnehmungspsychologie schon lange weiß, dass der
Mensch viel eher geneigt ist, seinen Augen zu vertrauen
als seinem Gleichgewichtssinn.
Alle meine Spekulationen verdankten sich derselben
Wahrnehmungs-täuschung, die dort die Menschen
optisch in die Irre führte und mich hier gedanklich in
die Irre führte. Die Erdenschwere
bestimmte wieder mein Denken, und damit einher ging ein
unmerkliches Gefühl der Erleichterung: Die Gravitation,
jene schwächste und zugleich beständigste aller
Naturkräfte, hat sich immer noch als zuverlässig
erwiesen. Die Wirklichkeit selbst führt uns nur an der
Nase herum, wenn wir den Grundkräften misstrauen, auf
denen sie beruht. |
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Wären hier Ausnahmen denkbar,
wäre es denkbar, der Schwere nicht mehr gehorsam zu
sein, dann wäre es auch denkbar, ihr zu entrinnen, allem
zu entfliehen, was niederdrückt und einen herabzieht.
Und zwar nicht mehr durch große Mühe und Arbeit und nur
für begrenzte Augenblicke, sondern mit Leichtigkeit und
ganz nach Belieben für eine ganze Ewigkeit.
Ja, in letzter Konsequenz wäre es denkbar, sie,
die Mutter Erde ganz von uns zu stoßen - sie, die uns
hervorgebracht hat und bei sich hält, sie, die durch
unseren Widerwillen gegen jedes ökologische Sich-
Einfügen in das Zusammenspiel des schöpferischen Lebens
uns
die Lebensgrundlage zunehmend verweigert - sie von uns
zu stoßen und zurückzulassen
wie eine ausgepresste Zitrone. |
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Die Schwerkraft kettet uns an die
Erde, und sie konfrontiert uns mit unserem
ökologischen Fehlverhalten: ob FCKW oder Kohlendioxid,
saurer Regen oder Ozon an Sonnentagen, was wir von uns
geben in die Lüfte, um es loszuwerden, zieht die Schwere
wieder in die Tiefe. Die Kraft, die uns Bestand gibt und
unserm Leben Bodenständigkeit verleiht, droht uns zu
ersticken, wenn wir auf Kosten unserer Umwelt leben.
Könnte man die Schwerkraft aufheben, dann bräuchten wir
uns nicht zu ändern. Wir könnten den Planeten, den wir
ausgebeutet haben, von uns stoßen und uns mit
Leichtigkeit im All jene neuen Welten schaffen, die in
Sciencefiction-Filmen bereits wirklich werden. Doch zum Glück
ist das nur Einbildung. Die Erde wird uns auch weiterhin
beharrlich festhalten, auch wenn
wir nicht mehr an ihr festhalten wollen.
© Eckhard Etzold, 1994 |
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