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BDA
BUNDESDENKMALAMT
Landeskonservatorat
für Niederösterreich
A-3500 Krems an der Donau Hoher Markt 11 – Gozzoburg
GZ:. 2.130/7/2008 (bei Beantwortung bitte
angeben)
Betreff: 3400 Kierling, NÖ
Pfarrkirche Außenrestaurierung,
Bauabschnitt: Turmfassade
Krems a. d, D., am 16. Juni 2008
Herrn
Herwig Irmler
Neugasse 45
3400 Kierling
Sehr geehrter Herr Irmler!
Sie haben dem
Landeskonservatorat für Niederösterreich in mehreren Schreiben Ihre
Sorge mitgeteilt, dass die Restaurierung der Turmfassade der Pfarrkirche
Kierling nicht nach den gesetzlichen Bestimmungen und darüber hinaus
nicht nach den wissenschaftlichen Grundsätzen der Denkmalpflege
durchgeführt worden wäre.
Das Bundesdenkmalamt war in den Jahren 2006 und 2007 in die fachliche
Vorbereitung der ersten Bauetappe der Außenrestaurierung eingebunden, es
haben mehrere Besprechungen über das Restaurierziel und Untersuchungen
zum historischen Bestand und
Erhaltungszustand stattgefunden. Bereits in einem Gespräch an Ort und
Stelle am 9. April 2008 haben Ihnen die mit
der Restaurierung betrauten Fachleute, für die Bautechnik
Herr Ing.
Ulrich, für
den Bauherrn Pfarrer Benno und die Unterfertigte für die
Denkmalpflege, die Entscheidungskriterien für die gewählte Methode
dargelegt:
Die stark verwitterten und verschmutzten Steine erforderten eine
gründliche Reinigung, Festigung ihrer Oberfläche und - um ein
vorschnelles Auftreten neuerlicher Schäden am Stein hintan zuhalten- eine
konservierende Schlämme und abschließende Hydrophobierung. Nachweislich
waren die Eckquader des Turmes bereits in früheren Zeiten geschlämmt
gewesen, Reste davon konnten im Zuge der restauratorischen
Voruntersuchungen noch
befundet werden. Ein Restaurierbericht liegt vor.
Derzeit wird die zweite Etappe
der Außenrestaurierung durch bauhistorische und naturwissenschaftliche
Untersuchungen fachlich vorbereitet.
Das Denkmalschutzgesetz sieht vor, dass jede Veränderung an einem
Denkmal - das
umfasst auch jede Reparatur, Restaurierung und Sanierung -
ohne Bewilligung des Bundesdenkmalamtes verboten ist.
Selbstverständlich kann es nicht Aufgabe der Denkmalpflege
sein, einen
verschmutzten, verwitterten, morbiden und letztlich zum Verlust von
originaler Steinoberfläche führenden Zustand zu belassen.
Das Restaurierziel für die Pfarrkirche Kierling ist einerseits, die
historische Bausubstanz und die künstlerische Wirkung zu bewahren und
andererseits, eine bestmögliche Konservierung des geschwächten
Baumaterials und damit eine nachhaltige Instandsetzung sicher zu
stellen.
Das Landeskonservatorat für Niederösterreich schätzt Ihr Interesse an
den Fragen der
Denkmalpflege und hofft, dass Sie an Hand dieser
Erklärungen nun nachzuvollziehen können, wie
es zu diesem aus Sicht der
Denkmalpflege guten Ergebnis gekommen ist.
Mit
freundlichen Grüßen
HR Mag. Margit Kohlert
(Landeskonservator, i.V.)
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"Instandsetzung - dem Original möglichst nahe"
BUNDESDENKMALAMT
Landeskonservatorat
für Niederösterreich
A-3500 Krems an der Donau Hoher Markt 11 – Gozzoburg
GZ:. 2.130/7/2008 (bei Beantwortung bitte
angeben)
Fax+43-1-53415-5100
praesidentin@bda.at
Herrn
Herwig Irmler
Neugasse 45
3400 Kierling
Pfarrkirche - Renovierung
Wien, 26. September 2008
Sehr
geehrter Herr Irmler!
Danke für Ihre Information und Ihre Fragen zu der im Vorjahr erfolgten
Restaurierung der Turmfassade der Pfarrkirche in Kierling. Wie Ihnen
schon das Landeskonservatorat für Niederösterreich erläutert hat, wurde
hier versucht, das durch naturwissenschaftliche
Untersuchungen belegte
Erscheinungsbild der Turmfassade zum Zeitpunkt ihrer Errichtung
wieder
herzustellen.
Die
Eckquader erhielten eine konservierende Kalkschlämme, die in Zukunft die
Verwitterung
der
Steine hintanhalten soll. Diese Überfassung wurde in
geringer Schichtstärke ausgeführt,
um die Steinstruktur erkennbar zu
belassen.
Der Zustand
vor der jüngsten Restaurierung, den Sie als „Originalzustand"
bezeichnen,
kam
nachweislich durch die Abwitterung der Überfassung
zustande.
Die Frage
der Kosten hatte keinen Einfluss auf das Restaurierziel, wohl aber die
Notwendigkeit,
eine nachhaltige Instandsetzung vorzunehmen, die dem
Original möglichst
nahe kommt.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Barbara Neubauer, Präsidentin
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