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Prälat Bernhard Backovsky erzählt
aus Kierlings Vergangenheit
29. Jänner
2001 Red:
Herwig
Irmler
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Wer
in netter Erinnerung den Kierlinger Alltag der Fünfzigerjahre Revue
passieren lassen wollte, der konnte sich am 29. Jänner an derartigen
Gedankenbildern erfreuen.
Die Gasser Familie erfreute zum Auftakt mit erfrischenden Liedern.
Prälat Bernhard Backovsky erzählte die heitersten Anekdoten aus seiner
Kinder- und Jugendzeit. Man sah, dass er es gerne tat. Die
Verbundenheit, mit dem Ort in dem man aufgewachsen ist, bleibt eben für
immer bestehen. Und das Schöne an diesem bunten gesellschaftlichen
Streifzug, durch den damaligen Luftkurort, war die zwanglose Beteiligung
des mehr als hundertköpfigen Publikums, das den Pfarrsaal erneut zum Ort
der Begegnung wählte. Immer wieder gab es Wortmeldungen, der g´standenen
Kierlinger älteren Semesters, die Zeitzeugen der genannten Begebenheiten
waren. So rührte der Prälat Backovsky immer wieder mit viel Gefühl, Takt
aber auch mit passender Würze an die Seele der Zuhörer. |
Prälat des Chorherrenstift Bernhard Backovsky Fam. Ing. Bartelmuss |
Das Bogner-Haus mit
Mutter Gottes Marterl. Hier Fleischhauerei
Ernst Aichinger
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Bernhard Backovsky, der „Ur- Kierlinger“
erinnert sich noch genau an die Zeit, als sein Heimatort zum 26. Wiener
Gemeindebezirk gehörte. Er, der schon damals Kierling wie seine
Westentasche kannte, berichtet vom elterlichen Wohnhaus in der
Lenaugasse, das an der sogenannten „Schwalbengstetten“ unterhalb des
Hahnkreuzes lag. Die in den Kinderschuhen steckenden kommunalen
Errungenschaften zwangen die Familie, Trink- und Nutzwasser vom
Nachbarsbrunnen der immer freundlichen „Hosenseidl- Leut“
zu holen.
Gebadet wurde im Holzschaff oder im Waschtrog. Trotzdem – glücklich und
zufrieden sein, gehörte zu den Tugenden jener Zeit. Lebendig sind die
Erinnerungen an das damals eleganteste „Mayer“- Gasthaus in der
Lenaugasse, wo an Sonn- und Feiertagen die „vornehme Gesellschaft“
einkehrte, vom Bogner-Fleischhauer, wo der junge Bernhard und seine
Schulkameraden von den Geschäftsführern Loichtl oder Schalkshorn ein „Radl“
Wurst erhielten.
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Wer kann sich noch an das
Diakonissen-Altersheim, dem heutigen Haus im Grünen erinnern, an das Dr.
Hoffmann- Sanatorium in dem der Schriftsteller Franz Kafka seine letzten
Lebenstage verbrachte. Wussten Sie, dass die Freiwillige Feuerwehr im
Gebäude der Volksschule untergebracht war? Prälat Bernhard Backovsky:
Ich weiß noch, als ob es Gestern gewesen wäre, wie wir im
Handarbeitsunterricht nicht nur Nähen und Socken Stopfen lernten. Eine
erfreuliche Abwechslung in diesem Gegenstand war die Gartenarbeit. Wir
durften Schnittlauch und Petersilie anbauen. Von den vielen Storys, die
der brillant Vortragende ins Treffen führte, gab´s ein besonders
eindrucksvolles Ereignis. Bei dem auf der Bühne des Ortsgasthauses
(heutiges Chinarestaurant) aufgeführten Krippenspiel wirkte auch ein
echter Esel mit. Einige Kinder und der junge Bernhard knieten vor der
Krippe nieder, als der Esel sein ´Geschäft´ machte. Während sich die
Kinder mit diesem ´rinnenden Umstand´ begnügen mussten, sagte der Hl.
Josef (Hr. Korntheuer) lt. Drehbuch: „Oh teures Weib, wo sind wir hier?“
Darauf die Hl Maria (Fr. Eder) im doppelten Sinn des Wortes: „In einem
Stall“. |
Der gute Kontakt der Backovsky Familie
mit der Kierlinger Peter & Paul Kirche war durch die Bekanntschaft mit
Pfarrer Roman Himmelbauer begründet. Dieser beliebte Volkspfarrer war
besonders im sozialen Engagement federführend. Gemeinsam mit Bernhards
Vater Ferdinand, der Schuldirektor und Ortsvorsteher war, verteilte der
Seelsorger Fleisch und Nahrungsmittel an minderbemittelte Bürger. Unter
Pfarrer Otto Josef Kochwasser (1902 bis 1982) entschied sich Bernhard
ins Stift als Chorherr einzutreten. Nur zwei Monate nach der Matura
wurde Bernhard 1961 im Chorherrenstift aufgenommen. Als sich dann auch
Bruder Ferdinand entschied ins Stift zu gehen, sagte der immer zu
Scherzen aufgelegte Pfarrer Otto zu Vater Ferdinand sen.: „Dein Sohn
Ferdinand tritt jetzt auch ins Stift ein? Das ist ja Wahnsinn! Für ihn
habe ich ja schon eine Braut ausgesucht...
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In spontaner
Dankbarkeit erhielt der herzensgute Menschen-freund Hw. Prälat Bernhard Backovsky einen lang anhaltenden Applaus.
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Bernhard Backovsky feiert in Kierling
seinen Sechziger
Klosterneuburg, 5.1. 2003
Red:
Herwig
Irmler |
Bernhard
Backovsky, ein glücklicher Sechziger-
weil ihm das Helfen Freude bereitet.
Der Propst
des Chorherrenstiftes Klosterneuburg, Generalabt Bernhard Backovsky hat
es sich nicht nehmen lassen, seinen Sechziger in seiner Heimatgemeinde
Kierling zu feiern.
Zu sehr ist er Verwurzelt mit dem Boden auf dem er seine Kindheit
verbracht hat.
Stets innig verbunden mit den Menschen die hier wohnen und die mit ihm
aufgewachsen sind.
Wie der Menschenfreund Backovsky keine Gelegenheit auslässt, seine
hilfreiche Hand den Bewohnern des Kierlingtales zu reichen, so war er
auch gestern bereit, mit den Pfarrangehörigen, dem Ortsvorsteher sowie
den Gesellschafts- und Polit-Promis, seinen runden Geburtstag in Freude
und Gesundheit zu begehen. Klerikaler Höhepunkt war die hl Messe
zelebriert vom Klosterneuburger Oberhirten in Begleitung von
50
Altministranten, die in den vergangenen fünfzig Jahren, während der Kierlinger Messfeiern, ihre Dienste leisteten.
Zuvor gab´s schon in der
Oberen Stadt ein zünftiges Geburtstags- Ständchen von der
Klosterneuburger Stadtkapelle. |
Immer noch teilt
Bernhard Backovsky Freud und Leid mit der Ortsgemeinde. Beim Ableben
eines Mitmenschen, aber auch bei jeder Firmung und anderen bedeutenden
Festen des Ortes, kommt er um sich mit den Kierlingern auf einen Tisch
zu setzen.
Gespannt lauschten die Geladenen bei dieser festlichen Begegnung, als
der Geehrte erneut an die schöne, aber nicht selten schwierige Zeit
seiner Kindheit und seiner Jugendzeit erinnerte. Wenn auch die
Nachkriegszeit mehr ein Überlebenskampf für jeden Einzelnen, aber auch
für die Wirtschaft im Allgemeinen war, gab es dennoch vor fünfzig Jahren
noch neben einer Handvoll Wirtshäuser, einem Kino, einem Dutzend
Greißler, Bäcker und Fleischhauer auch noch 16 Heurige im Kierlinger
Luftkurort.
Die Namen der Greißler und Läden waren:
Oska, Karner, Brand, Karner II, Lang, Bobrich, Altmann, Bogner, Weber,
Stelig, Schatz und ein Modegeschäft in der Feldgasse.
Die netten Erlebnisse mit seinen Mitmenschen, oder die für das ganze
Leben prägende Schulzeit in der Kierlinger Volksschule lassen nicht
zuletzt an seinen unvergessenen Lichtbildervortrag erinnern, den
Backovsky vor zwei Jahren im Pfarrsaal zum Besten gegeben hatte.
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Der sechzigste
Geburtstag, zu dem der Donaukurier dem Primus des Chorherrenstiftes
herzlich gratuliert, ist natürlich auch eine Gelegenheit, die Leistungen
sowie die für ihn wichtig erscheinenden Ausblicke zu nennen um ihm zu
dem bereits Geschaffenen zu gratulieren und den vor ihm liegenden
Aufgaben, Kraft und Gottes Segen zu wünschen.
Seine menschliche Offenheit überträgt er geschickt auf die Aufgaben der
Seelsorge, die in der heutigen Zeit viele Wege zu gehen scheint. Ihm ist
es jedenfalls gelungen, dem Gotteshaus eine Bedeutung zu geben, die von
den Gläubigen verstanden und akzeptiert wird. So hat Prälat B. Backovsky
die Tore zur Stiftsbasilika geöffnet. Seither erklingen die schönsten
Melodien in verschiedenen Kultur- und Konzert-Zyklen sowohl
in der
Kirche, als auch im Augustinussaal. Beim jährlich abgehaltenen
Stiftsfest öffnen sich alle Räumlichkeiten des Stiftes, um den Menschen
die Schätze vergangener Epochen zu zeigen. Als "zivile Krönung"
beherbergt der Kaiserhof jährlich eine Opernaufführung der Stadt. Zudem
locken Sonder-Ausstellungen tausende Menschen in die Orangerie, den Binderstadl und in die Kaiserzimmer. |
Generalabt Bernhard Backovsky teilt mit jenen Schulkinder
das Brot,
die sich für die rumän. Straßenkinder opferbereit zeigen.
Das Projekt der
Nächstenliebe ist dem Klosterneuburger Oberhaupt der Augustiner
Chorherren eine Herzensangelegen-heit. Nicht zuletzt deshalb hat er bei
seinem rumänischen Straßenkinder-Projekt auch Pater Georg Sporschill an
Ort und
Stelle besucht und den dort
bereits zu hunderten geretteten Kindern Trost und Mut gespendet. Dass
sich nun auch die Klosterneuburger Schulkinder an diesem Projekt
beteiligen, wie dies die Volksschule Hermannstraße zeigt, beeindruckt
Bernhard Backovsky sehr. Bekanntlich spendet jeder Schüler von seinem
Taschengeld pro Monat €1.- für die
Rumänien- Hilfe.
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Das "Erlebnis-Projekt",
ebenfalls für Schülergruppen und Schulklassen, das Propst Bernhard
gemeinsam mit der Stiftspfarre durchführt, hat bereits Nachahmer
gefunden. Ziel des Projektes ist es, dem Lehrplan angepasst,
Informationen in Form von Führungen und Workshops als bleibendes
Erlebnis zu vermitteln. Das sich daraus entwickelte Angebot betrifft das
adaptieren von Denkmälern. Hier der Hinweis dazu: In und um
Klosterneuburg gibt es viele historisch wertvolle und natürliche
Denkmäler.
So etwa den jüdischen Friedhof,
die alten Wehranlagen und den
Garten des Stifts, der nach
Plänen
aus dem Barock wieder hergestellt wird. Jeweils eine Schule sollte sich
mit einem Denkmal beschäftigen, Beiträge zur Erhaltung liefern und die
Geschichte und Gegenwart dokumentieren.
Das Stift hilft dabei durch Fotodokumentation,
Digitaldruck, Unterstützung bei Ausstellungen, fachliche Beratung
etc.
Das große
Unternehmen der neuen Bio-Heizanlage für den gesamten Stiftskomplex, das
neue Entree sowie die Renovierung und Sanierung des gesamten Stifts,
damit dieses im 900 Jahrjubiläum des Jahres 2014 im neuen Glanz
erstrahlt, gehört zweifellos zu den größten Leistungen von Generalabt
Backovsky.
Trotz dieser großen finanziellen Belastung, hat er die leidtragenden
Menschen der Hochwasserkatastrophe nicht vergessen. Neben den
unermüdlichen Einsätzen der Betriebsfeuerwehr und des Forstbetriebes,
sowie einer Spende als Soforthilfe, hat der "gute Hirte des Stifts" den
Plan unterstützt, den in Mitleidenschaft gezogenen Pächtern die halbe
Jahrespacht nachzulassen.
Die den Menschen von Bernhard Backovsky gegebene
Hoffnung und Zuversicht möge Gott belohnen. |
"Ein
neues `Gefühl´ fürs Stift..." |
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Propst Bernhard Backovsky und Landeshauptmann Dr.
Erwin Pröll
repräsentierten die
klerikale und die zivile Freude über die für das Land geschaffene
Pioniertat der Generalsanierung. Damit eröffnet sich eine neue
Darstellung des seit 1114 bestehenden Stiftes Klosterneuburg. Beim
strahlenden Festakt wurden auch jene Männer und Frauen vor den Vorhang
gebeten, die während der Renovierungsarbeiten in den vergangenen Jahren
großartige Leistungen vollbrachten.
15.000 Tulpen zu einer
Lilie geformt, leuchteten in bunten Farben entlang des großzügig
angelegten Kreuzweges, der zum neuen Haupteingang und zum Gartensaal der
Sala terrena führt. Damit bekommt der Gast und Besucher ein neues "G´fühl"
fürs Stift, das früher von Wien kommend, zwar gesehen wurde, in der Nähe
dann aber durch teilweisen Verschluss aus den Augen verloren wurde.
Jetzt scheinen alle Geheimnisse gelüftet und ein noch nie da gewesener
Kunstgenuss übertrifft alle Vorstellungen des Betrachters.
800 Gästen wurde bewusst- hier wurde ein bedeutendes Kultur- und
Kunstwerk freigesetzt und der Öffentlichkeit präsentiert. Die "neue
Zeit" des Chorherrenstiftes begann mit dem Empfang in den Garagen, die
auf Ebene des hauseigenen Wärmekraftwerks liegen und mit Rathaus,
Happyland und Krankenhaus auch der Stadt einen Dienst erweist.
Mit der Segnung und Enthüllung der Schutzbatronin - der Hl. Barbara und
einem neuen Wappenrelief durch Generalabt Prälat Bernhard Backovsky
begann unter Fanfarenklängen eine Führung über den gewaltigen barocken
Gartensaal, der im Zustand des Rohbaues blieb und nun zum neuen
Besucherempfang des Stiftes wurde- durch das dahinter liegende
Gangsystem und die Chorherrenstiege, in denen nun durch die von
Architekt Driendl entdeckten raffinierten barocken Lichtführungen, auch
im Tiefparterre Tageslicht herrscht. Die Gänge stellen sich so dar, dass
sie als Ausstellungsräume genügend Platz bieten, um durch die Anwendung
moderner Methoden, wie Aufzüge, Glasbrücken oder Behinderten-Hilfen, die
wichtigsten Daten der Geschichte, Kultur, Seelsorge und traditionelle,
aber auch aktuelle Sozialstrukturen aufzeigen. Einer dieser Wege ist als
"Weinweg"- dem hauseigenen, ältesten und größten österreichischen
Weingut gewidmet. Die bisher "versteckte" Chorherrentreppe, die zur
Kaiserstiege führt, bietet den Besuchern die Möglichkeit, die Aufgaben
der Augustiner Chorherren in unserer Zeit vorzustellen.
Museumsplaner Dieter Bogner zeigte mit dem Kulturteam des Stiftes, bei
der ersten Führung u.a. die einzigartig gestaltete
Mittelalterausstellung mit noch nie gesehenen Kunstwerken, wie Figuren
aus der gotischen Kapelle, Bauteile aus der romanischen Kapelle, die
Rückseite des aus 1330 stammenden romanischen Altars- dem
zweitbedeutendsten Schatz nach dem Verduner Altar, die älteste sichtbare
Mauer des Stiftes aus dem Jahre 1136 mit Fenster, den neuen Zutritt zum
Kreuzgang, der mit den Schätzen, wie dem Verduner Altar, eine
interessante Verbindung schuf.
So liegt Altes und Neues nebeneinander, ohne gegenseitig zu stören, und
die Räumlichkeiten, die 300 Jahre lang nur Depot waren, stellen
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf eine Ebene.
Einen kulinarischen Abschluss ohne Gleichen durften die Galagäste
schließlich in den Räumlichkeiten des neu gestalteten Restaurants und
dem Stiftsgarten genießen. Damit steht nun der ehemalige "Schüttkasten"
als Gastronomiezentrum neben dem Café Escorial- neben dem
Besucherempfang, der Binderstadl, die Vinothek und das Stiftscafé zur
Auswahl.
In seiner viel beachteten Eröffnungs-Ansprache betonte Propst Bernhard,
der nunmehr seit 45 Jahren dem Chorherrenstift angehört: "Für das größte
Bauvorhaben seit mehr als 160 Jahren, ist die Bezeichnung
Jahrhundertprojekt wohl gerechtfertigt. Für diesen nun vorerst
abgeschlossenen große Schritt wurden insgesamt 34,2 Mio Euro
investiert".
Bürgermeister Dr. Gottfried Schuh und Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll
drückten ihre Freude und ihre Hoffnung darüber aus, dass sich dieser
neue Glanz nicht zuletzt auch über die Stadt und das ganze Land
ausbreiten möge.
Dank für die Unterstützung
gebührt dem
Chorherrenmanagement, insbesondere dem "Hausherren" Generalabt Bernhard
Backovsky, der als Seele des Unternehmens galt, Stiftskustos DDr.
Floridus Röhrig, Kemmerer Dr. Walter Simek, Direktor Nussbaumer,
Pressechef Dr. Schubert, dem Mitarbeiterstab des Stiftes, dem Bauteam
unter Baumeister Niklas Göttersdorfer, dem Kulturteam um Martina
Simbürger, den Planern wie Architekt Heinz Tesar oder dem Museumsplaner
Prof. Dieter Bogner, sowie den Mitarbeitern der ausführenden Firmen, die
es schafften, unter größtem Zeitdruck das Vorhaben zu verwirklichen.
-Herwig Irmler-
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Am 6. Mai 2006
ist für alle Eintritt frei im gesamten Stift! Das Stift Klosterneuburg
lädt Kinder Jugendliche und Erwachsene von 09.00 Uhr bis 18.00 Uhr im
Rahmen von Führungen unter dem Titel „Der Sakrale Weg“ ein, das Stift
von seiner besten Seite kennenzulernen. Weinliebhaber haben die
Gelegenheit den stiftseigenen Weinkeller zu besichtigen und Weinproben
im Barriquekeller und in der Vinothek zu kosten. Auch für
Musikbegeisterte ist etwas dabei: um 15- und 17- Uhr können sie in der
Stiftskirche einem Orgelkonzert von Helmut Lerperger lauschen. Der
Künstler Roman Scheidl überrascht um 14- Uhr, 15- Uhr und 16- Uhr mit
der Performance „TAMAMU – Der tanzende Pinsel“ im Augustinersaal. Im
Rahmen dieser Live-Lichtzeichnung aus den Elementen TAnz, MAlerei, MUsik,
Sprache und Licht immer wieder aufs Neue faszinierende Bildgeschichten.
Unter dem Motto „Glasklare Sache – Die Atelierfenster müssen bunter
werden“ gestalten Kinder im Kinderatelier die Fenster und sie haben die
Möglichkeit ihren ganz persönlichen Kinderatelierbutton zu basteln. Wer
sich „Austoben“ möchte, der findet sich auf dem Stiftsplatz ein. Hier
können Kinder Joseph Diermaiers GoCarts, Dreiräder und Scooter und
Fahrräder, die klangtechnisch präpariert und mit mechanischen und
elektronischen Mitteln zu bewegten Klanginstrumenten umfunktioniert
wurden, ausprobieren und ein gemeinsames Konzert veranstalten.
Hohe
Landesauszeichnung für Generalabt Backovsky
15. November 2006
Probst Backovsky und Landeshauptmann Pröll bei der
Verleihnung des Goldenen Komturkreuzes im Stift Klosterneuburg
Am
Mittwoch, 15.11.2006 wurde der Propst des Augustiner
Chorherrenstiftes Bernhard Backovsky mit dem
Goldenen Komturkreuz des Ehrenzeichens für Verdienste um das Land
Niederösterreich ausgezeichnet.
Landeshauptmann Erwin Pröll
überreichte dem Propst die Auszeich- nung nach dem traditionellen
Festgottesdienst zum Leopoldifest in der Stiftskirche. Pröll würdigte
Backovsky als "exzellenten Seelsorger und Gottesmann sowie tüchtigen
Manager mit sozialer Verantwortung".
Propst Backovsky
verkörpere Werte, an denen man sich orientieren könne und die er auch
lebe und vorlebe, so Pröll weiter. Dazu sei das Stift Klosterneuburg
heute dank Backovsky auch ein wirtschaftlicher Leitbetrieb und
touristischer Magnet und übernehme auch in Sachen Umweltschutz eine
Vorreiterrolle.3
Der 66. Probst des
Stift Klosterneuburg
Backovsky wurde als Sohn einer Klosterneuburger Familie am 2. Jänner
1943 in Wien geboren, wuchs in Klosterneuburg auf und besuchte hier das
Gymnasium, wo er 1961 maturierte. Im gleichen Jahr trat er gemeinsam mit
seinem Bruder Ferdinand in das Stift Klosterneuburg ein. 1965 legte er
die feierliche Profess ab, 1967 wurde er zum Priester geweiht.
Nach dem Tod des Stiftsdechanten Michael Schmidt wurde Bernhard
Backovsky im Frühjahr 1995 von seinen Mitbrüdern zum Stiftsdechant und
nach dem Amtsverzicht des langjährigen Propstes Gebhard Koberger am 14.
Dezember 1995 zum 66. Propst des Stiftes gewählt. Im Oktober 2002
erfolgte die Wahl des Propstes zum Generalabt der Österreichischen
Chorherrenkongregation. 2005 wählte der Konvent des Chorherrenstiftes
Backovsky auf weitere zehn Jahre zum Propst.
stephanscom.at
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Jetzt blicken wir noch auf Klosterneuburg- Kierling |
Ein moderner Ort im Grünen als eine Katastralgemeine der
Stadt Klosterneuburg, mit einem Gesamtflächenausmaß von 11,5 km2
und einer Grenzlänge von 25 km, liegt auf 213 m Seehöhe.
Bis in das Jahr 1938 war Kierling eine eigene
selbständige Gemeinde. Von 1938 bis 1954 wurde Kierling zusammen mit der
Stadt Klosterneuburg und den Orten Ma. Gugging, Weidlingbach, Weidling,
Kritzendorf, und Höflein zum 26. Wiener Gemeindebezirk. Nach der
politischen Rückführung nach Niederösterreich blieb Kierling ein
Ortsteil von Klosterneuburg. Trotzdem ist in so manchen Bereichen eine
gewisse Selbständigkeit gegeben. Für diese bürgernahen Bestrebungen
sorgten die bisher drei Ortsvorsteher (Ortsbürgermeister) mit den
jeweiligen politischen Mandataren. Der derzeitige Ortsvorsteher ist
Altgemeinderat Günter Knapp.
Der Ort Kierling liegt ca. vier km vom Klosterneuburger
Stadtkern westwärts und ist eine maßgeblich im verbauten Bereichen
langgestreckte Formation mit angerförmigen Erweiterungen und bildet die
Grenze im Westen zu Maria Gugging. Geteilt wird Kierling im verbauten
Bereich ziemlich mittig vom Kierlingbach, sowie von der Bundesstraße 14,
deren Verlauf ebenfalls ost- westbezogen ist. Nördlich und südlich des
Kierlingtales steigen Hänge der Wienerwaldberge hoch und somit grenzt
der Ort in etwa südlich an das Weidlingtal und nördlich an Hadersfeld
(Bez. Tulln) und an Kritzendorf. Kierling war bis in die dreißiger Jahre
ein beliebter Sommerfrischeort und hat sich diese klimatische
Bevorzugung der Natur bis heute weitgehendst erhalten können, da
von der Gesamtfläche nur 2 % verbaut sind. Die umfangreiche
Selbständigkeit ist schon daran erkennbar, dass der Ort eine Pfarre mit
einer wunderschönen neuromanischen Kirche mit Jugendstil
Innenausstattung, sowie einen schön gelegenen Bergfriedhof hat. Weiters
hat Kierling eine Volksschule mit Nachmittagsbetreuung, zwei
Kindergärten, eine freiwillige Feuerwehr, einen Gendarmerieposten, ein
Amtshaus mit Ortsvorstehung und Mutterberatung, ein Postamt, ein
Heimatmuseum, eine Öffentliche Bücherei, zwei Praktische Ärzte, einen
Einkaufsmarkt, 3 Gasthäuser, eine Bäckerei mit Kaffeekonditorei, sowie 5
Heurigenbetriebe. Die überwiegende Mehrheit der 3.400 Einwohner lebt in
Ein‑ und Zweifamilienhäusern. Natürlich gibt es auch einige
Wohnhausanlagen. Eine beachtliche Anzahl von Kleinfirmen gewährleisten
schließlich Arbeitsplätze und runden so das Bild eines schönen aber auch
lebendigen Ortes ab.
Wenn Kierling auch kein ausgesprochener Sommerfrischeort mehr ist, so
ist dieser Ort wie er sich heute darstellt aber immer noch ein schönes
Ausflugsziel im Nahbereich der Bundeshauptstadt Wien. Große Bedeutung
für Infrastruktur und Landschaftspflege haben die
Landwirtschaftsbetriebe mit Wiesen, Forst und Anbauflächen. In Kierling
kann der Gast, wie sonst nur im Alpenland, Kühe auf der Weide sehen und
jährlich an dem herbstlichen „Almabtrieb“ teilnehmen. Auch das Jagdwesen
hat in Kierling noch seinen gepflegten Bestand und die wunderschönen
Wanderwege erfreuen die Einwohner, aber auch die vielen Besucher. Ein
jährliches groß angelegtes Straßenfest (immer am zweiten Sonntag des
Septembers) beweist noch zusätzlich die Vielfältigkeit und
gesellschaftlichen Bestrebung. Kierling hat u.a. auch damit einen
positiven Stellenwert im Rahmen des Bezirkes Wien‑Umgebung.
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Zur geschichtlichen Entwicklung des Ortes ist zu sagen,
dass dieses Gebiet schon in der Zeit zwischen 3000 bis 1800 v. Ch.
besiedelt oder begangen war, wie Funde aus der jüngeren Steinzeit
beweisen. Der Fund einer Bronzenadel aus der Urnenfelderzeit (1200-700
v. Ch.) spricht dafür, dass damals bereits ein Verkehrsweg durch das
Kierlingtal führte. In der Römerzeit verlief eine wichtige Straße
entlang der Nordgrenze des römischen Reiches entlang der Donau; vermied
aber die Greifensteiner‑ Enge und führte daher durch das Kierling- und
weiter durch das Hagenthal. Auch aus der Zeit ca. 15 v. Ch. gibt es
Funde. Seit 1108 n. Ch. ist hier ein Adelsgeschlecht bekannt, welches
die Grundherrschaft innehatte. Das ritterliche Geschlecht derer "von
Chirchlingen" zählte zu den Getreuen der Grafen Formbach und hatten von
diesen das Gebiet um Kierling als Lohn für treue Gefolgschaft erhalten.
Den Formbachern erschien dadurch einer der Einfallswege nach Wien
gesichert. Das Familienwappen dieses Geschlechts wird heute noch als
Ortszeichen in vereinfachter Form verwendet. Diese Familie setzte im
wesentlichen den Grundstein des Seelsorgewesens in Kierling und baute
eine Kapelle. Ullrich von Chirchlingen schloss mit dem Stift
Klosterneuburg (Propst Konrad) einen Vertrag bezüglich pfarrlicher
Rechte ab. Dieses Schriftstück sicherte die Einsetzung eines eigen
Geistlichen. Die Kirche in der heutigen Größe wurde erst in den Jahren
1912‑14 erbaut. Im Buch „Klosterneuburg Geschichte und Kultur Band 2
„Die Katastralgemeinden“ (Herausgeber: Stadtgemeinde)
wird die Geschichte Kierlings ausführlich dargestellt.
Im 19.Jahrhundert wurde die Landwirtschaft durch
Schafzucht und Pelztierzucht erweitert, was einen wirtschaftlichen
Aufschwung brachte. In der folge machte Kierling durch großzügige
Bautätigkeit auf sich aufmerksam. Eines dieser Prachtvillen war das
sogenannte Theresienschlössl. Hier wohnte 1839 der österreichische
Dichter Nikolaus Lenau. In diesem Haus schrieb er u.a. einen Teil seiner
„Albigenser“.
1851 riss ein Hochwasser sämtliche Brücken fort. Die
Straße war unpassierbar.
1867 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegründet. Sie ist
die älteste Wehr der heutigen Katastralgemeinden. Ein
Rekonvaleszentenheim der evangelischen Diakonissen (überwiegend für
lungenkranke Kinder) wurde 1886 errichtet.
Die Raiffeisenkasse‑ Kierling wurde 1898 gegründet. Als
einer der ältesten Vereine scheint die Kierlinger Sängerrunde auf, die
im Jahre 2000 ihr 100 jähriges Bestandsjubiläum feierte. Der absolut
älteste Verein ist der Kierlinger Weinbauverein der 1890 seine Tätigkeit
aufgenommen hatte.
In diesen Zusammenhängen sei auch auf den Volksmund-Namen „Die
Besenbinder-Gemeinde“ hingewiesen, der durch das jahrelange Besenbinden
und –verkaufen sich eingebürgert hat. Das umfangreiche Besenbinden wurde
zur Existenzsicherung notwendig, da die weitläufigen Weinkulturen von
der sogenannten Reblaus größtenteils zerstört wurden.
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Im 20. Jahrhundert wurde mit dem Bau einer Schule eine
langandauernde Schulproblematik gelöst. Die feierliche Eröffnung
erfolgte 1902. Sogar die Feuerwehr war in diesem Gebäude untergebracht.
Der Anschluss an das öffentliche Stromnetz erfolgte 1908/1909. Ab 1911
gab es in Kierling ein privates Autobusunternehmen welches die Linie
Kierling‑Klosterneuburg versorgte (heute Linie Heiligenstadt bis Maria
Gugging-Lourdesgrotte) 1912/1913 wurde die Straße Klosterneuburg bis
Landeskrankenhaus Gugging ausgebaut und mit Steinpflastern befestigt.
Die Wasserversorgung mittels des Netzes der Stadt
Klosterneubrg wurde erst im Jahre 1956 realisiert. In den Jahren
1958/1960 wurde Kierling an das Gasnetz angeschlossen. Erst mit der im
Jahre 1960 begonnenen Kanalisation wurden die Senkgrubenprobleme
teilweise entschärft.
Es folgten der Neubau eines eigenen Feuerwehrhauses, die
Errichtung eines zeitgemäßen Amtshauses, sowie die Erweiterung und
Begradigung der Bundesstraße u.v.a.
Kierling besitzt auch einige Sehenswürdigkeiten welche
immer wieder restauriert und gepflegt werden. Sehr verdient macht sich
in diesem Zusammenhang seit über einem Jahrzehnt der Kierlinger
Bürgerverein, KBV. Gegründet von Herwig Irmler, wird dieser
Gesellschafts- und Heimatverein derzeit von GR a.D. Museumsdirektor
Fritz Chlebecek geführt.
Als Sehenswürdigkeiten sind zu nennen: Altromanische
Grundmauern der Urkirche, die heutige Kirche, Kriegsopferdenkmäler, die
Nepomuk Statue neben der Johannesbrücke, die Dreifaltigkeits-
Dollbergerkapelle an der Hauptstraße, das Rosalienmarterl in der
Parkanlage neben der Hauptstraße, Gedenkstein‑Kaiser Franz Josef
(Ortsmitte), Schubertlinde mit mehreren Gedenktafeln an der
Einfassungsmauer, Franz Kafka‑Büste am Himmelbauerplatz (Franz
Kafkaverstarb 1924 in Kierling). Einige Wegkreuze, wie das
Spitalswaldkreuz, das Hahnkreuz, das Rote Kreuz am Eichenhain/Hohenau
(höchster Punkt von Kierling: 425 m).
An der Grenze Kierling-Weidling, schon auf Weidlinger
Boden stehen das Robelkreuz und das Türkenkreuz.
Wer einmal zu Fuß durch den schönen Ort gehen möchte,
findet eine Hilfe mit dem ausführlichen Kultur- Wanderführer mit
Beschreibung und Karte. |
Die überwiegende Mehrheit der ca. 4.000 Kierlinger
Einwohner lebt in Ein‑ und Zweifamilienhäusern. Natürlich gibt es auch
einige Wohnungsanlagen, eine beachtliche Anzahl von sonstigen
Privatunternehmnungen gewährleisten auch Arbeitsplätze und runden so das
Bild eines schönen aber auch lebendigen Ortes ab. Wenn Kierling auch
kein ausgesprochener Sommerfrischeort mehr ist, so ist dieser Ort wie er
sich heute darstellt aber immer noch ein
schönes Ausflugsziel im Nahbereich der Großstadt Wien, in
welcher auch viele Kierlinger ihren Arbeitsplatz haben.
Ganz wichtig sind auch die Landwirtschaftsbetriebe für
die Landschaftspflege, die Grünflächen und Forste, sowie die
umfangreichen Anbauflächen. Auch so manches Schmankerl gibts.
So kann man in diesem grünen Ort auch Roch Kühe auf der
Weide sehen und jährlich an dem herbstlichen Viehheimtrieb teilnehmen.
Auch das Jagdwesen hat
in Kierling noch seinen gepflegten Bestand und die wunderschönen
Wanderwege erfreuen die Einwohner, aber auch die vielen Besucher.
Ein jährliches groß angelegtes Straßenfest (immer am
zweiten Sonntag des Septembers, beweist noch zusätzlich die
Vielfältigkeit und gesellschaftlichen Bestrebung. Kierling hat u.a. auch
damit einen positiven Stellenwert im Rahmen des ehemaligen Bezirks
Wien‑Umgebung.
Heute gehört Klosterneuburg zum Bezirk Tulln...
Diese Darstellung über den Ort Kierling wurde von Herwig
Irmler und Ortsvorsteher Günter Knapp zusammengestellt und erarbeitet.
(Als Quellen sind u.a. das Klosterneuburger Geschichte- und Kulturbuch
„Die Stadt“, der Band „Die Katastralgemeinden“ sowie das
Heimatkundebuch von Josef Schmutzer zu nennen).
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